Donnerstag, 2. März 2017

Die, die den Sasquatch suchten

Die Hauptdarsteller dieser Geschichte sind der zweitälteste und die jüngste unserer Gruppe.
Über Nacht hat es 10cm Neuschnee gegeben im Skigebiet von Revelstoke. Ausgerüstet mit den breiten Tiefschnee Latten und top motiviert sind wir morgens um neun Uhr in die Gondelbahn gestiegen. Das Ziel, eine erste Spur in einen jungfreulich verschneiten Hang zu pflügen. Leider hatten wir die Rechnung ohne die kanadischen Freeride Jungs gemacht. Diese absoluten Freeride Freaks waren bereits um acht Uhr auf dem Berg. Um neun war der ganze Hang mit Spuren überzogen. Nevermind, im lichten Wald gab es noch einige unberührte Flecken. Unsere zwei Hauptdarsteller waren nicht mehr zu bremsen. Der Rest der Gruppe querte den Hang zum nächsten Sessellift, während die beiden immer weiter den Wald hinunter dem Tal zu steuerten. Vorbei an den Warntafeln "End of Ski Area", unter den Abschrankungsseilen hindurch zogen sie ihre Spur nach unten. Keine Skispur weit und breit. Das Freeride Paradies.
Der Wald wurde dichter der Hang steiler. Unsere Sorge um das Wohl der Beiden grösser. Dann ein erstes Lebenszeichen per SMS:
"Mer send zäme unterwegs, es esch alles guet. Mer händ üs nome verfahre, ond send jetzt chli am probiere usem tüfe Wald use zcho. Mer mäude üs weder."
Ok, alles unter Kontrolle. Eine Stunde später das zweite leicht verzweifelte SMS:
"Es esch chli schweriger als mer dänkt hend. Aber mached üch kei Sorge mer schaffe das😓."
Nach zweieinhalb Stunden haben sie den Weg aus den Urwald dann tatsächlich gefunden. Völlig verschwitzt, mit einigen Kampfspuren an Helm, Skikleider und sogar an der Nase, erreichten sie die warme Skihütte. Ob die Spuren vom Kampf mit dem Sasquatch oder dem Kampf mit den Bäumen stammen, wissen nur sie.

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